Wassermühle

Herrenteich-Hammer

Geschichte

ohne Datierung
Unterhalb der Kirche liegt im sumpfigen Tal der Wahn der Kreuzweiher, so genannt, weil er zur Dotation der Kreuzkirche gehörte. Da er später mit dem übrigen Kirchengut zur Pfarre Much kam und dem Pfarrherrn unterstand, wurde er in Herrenteich umbenannt. Die Größe des gesamten Teichgeländes mit dem anschließenden schilfbestandenen Bereich und Wiesengelände soll 110 Morgen betragen haben.
(Brodeßer, Wahnbach, S. 18).

Mitte 18. Jahrhundert
Gründung einer Gesellschaft, die unterhalb des Herrenteichs einen Eisenhammer anzulegen beschloss. Die für die Hammermühle benötigte Wassermenge konnte nur durch die Anlage eines erhöhten Staudammes geschaffen werden. Die Hebung des Wasserspiegels hatte eine Überschwemmung und Versumpfung der anschließenden Wiesen zur Folge.
(Brodeßer, Wahnbach, S. 18).

1759
Der Mucher Pfarrer protestiert gegen die Hebung des Wasserspiegels und deren Folgen. Das Kloster Seligenthal unterstützte diesen Protest, da es fürchtete, dass seine unterhalb liegenden Mühlen durch unregelmäßigen Zufluss des Wassers behindert werden könnten. Die Angelegenheit wurde durch einen Vergleich beigelegt.
(Brodeßer, Wahnbach, S. 18).

1759
Errichtung des Hammerwerkes Herrenteich-Hammer; das Kloster Seligenthal hatte gegen den Bau Protest eingelegt, da die Wasserführung des Wahnbaches zu unregelmäßig würde. „Bei Stau würde zuviel Wasser zurückgehalten, da die Klause so hoch sei, daß es bis Much steiget.’“ Bei Betrieb des Hammers dagegen komme das Wasser in einer solchen Menge, dass von den Mühlen nicht alles genutzt werden könne. Erbauer des Hammers waren der Schultheiß Johann Wilhelm Joesten und der Schöffe Peter Ley.
(Nicke, Bergische Mühlen, S. 344, 346).

1759
Vergleich mit dem Kloster
(Nicke, Bergische Mühlen, S. 346).

1802
Erwähnung des Hammers
(Nicke, Bergische Mühlen, S. 346).

ohne Datierung
Später trieb an dieser Stelle das Wasser eine Mahlmühle
(Brodeßer, Wahnbach, S. 18).

1981
Gasthaus; die Wahn rauscht am Ende des Teiches über ein Wehr in die Tiefe des Talgrundes, zwängt sich zwischen den auf festen Bruchsteinfundamenten stehenden Fachwerkgebäuden der alten Mahlmühle hindurch und schlängelt sich ins offene Wiesental bei Herchenrath.
(Brodeßer, Wahnbach, S. 18).

Zustand

1998
„Der Stauteich von Herrenteich ist in der Tat sehr groß (fast schon eine Talsperre) und dürfte wohl der größte seiner Art im gesamten Bergischen Land sein. Das Gebäude-Ensemble ist noch erhalten und liegt sehr schön.“
(Nicke, Bergische Mühlen, S. 346).

Quellen

Abbildungen:
1 Foto
(Nicke, Bergische Mühlen, S. 349).

Literatur:
Brodeßer, Heinrich:
Und immer dem Wahnbach nach.
in: Busch, Gabriel O.S.B. (Hrsg.): Seligenthal. 1231-1981. Beiträge zum 750jährigen Jubiläum.
(= Rhenania Franciscana Antiqua, Bd. 1).
Siegburg 1981, S. 11-26.

Nicke, Herbert:
Bergische Mühlen. Auf den Spuren der Wasserkraftnutzung im Land der tausend Mühlen zwischen Wupper und Sieg.
Wiehl 1998.

Antriebstyp
Standort

Much
Deutschland

Name

Herrenteich-Hammer

Eigentümeraddresse

Deutschland