Im Sommer 2021 waren die Corona-Inzidenzen mal wieder niedrig. Also: Wohnwagen angehängt und nichts wie los zum Atlantik. Das erste Ziel war die Insel Noirmoutier südlich der Loire-Mündung vor der Küste der Vendée. Irgendwie kommt man sich hier vor wie in Holland. Es gibt Wattenmeer, lange Dünen, Polder und Teile der Insel, die Marais sallée, liegen unter dem Meeresspiegel. Und Windmühlen gibt es hier auch jede Menge. Die sehen allerdings etwas anders aus als ihre nördlichen Verwandten: Der Turm, aus Bruchsteinen aufgemauert, ist zylindrisch, d.h. er verjüngt sich nach oben nicht. Die drehbare Kappe ist kegelförmig wie bei den Mühlen des Mittelmeerraums. Anders als in Holland oder Deutschland findet man die Mühlen hier auch auf dem Kamm der hohen Dünen. Sie bieten so von See her weit sichtbare Orientierungsmarken. Es soll auf der Insel einmal an die 40 Windmühlen gegeben haben, von denen sich über 20 bis heute erhalten haben. Sie sind heute alle in Privatbesitz und werden meist zu Wohnzwecken genutzt, leider keine mehr als Mühle. Mit dem Fahrrädern haben wir uns dann mehrere Tage auf Insel-Mühlen-Tour begeben.
Dr. Ralf Kreiner und Elfriede Plaum